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Damen Gürtel
Herren Gürtel
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Am Anfang war die Schnur

Frühe Menschheitsgeschichte

Die ersten Gürtel bestanden vermutlich aus verflochtenen Gräsern, Baumrinde, Sehnen oder Fell- und Lederstreifen. Sie dienten unseren Vorfahren dazu, ihre Überwürfe zusammenzuhalten oder kleinere Gegenstände daran zu befestigen, um sie mit sich herumzuführen. Wiederverwendbare oder dauerfunktionierende Verschlüsse kannte man damals allerdings noch nicht; die Schnüre oder Flechten wurden einfach verknotet und später wieder gelöst oder zerschnitten.



Bronze- und Eisenzeit

Funde in freigelegten Grabstellen beweisen, dass Gürtel und die dazu gehörenden Gürtelgehänge seit etwa 2.000 v.C. Gürtel zielgerichtet hergestellt wurden. In den Epochen der so genannten Bronze- sowie der darauffolgenden Eisenzeit bestanden sie vornehmlich aus zusammengefügten Metallscheiben oder kettenartig verbundenen Gliedern und wurden mit Haken verschlossen.



Römisches Reich

Obwohl die später auch an Gürteln verwendete Schnalle eine Erfindung der römischen Kaiserzeit ist, kam sie vorwiegend in anderen Zusammenhängen zum Einsatz. Bei den weich fallenden und fließenden Gewändern der Antike waren Schnürungen nicht vorgesehen. Eine Ausnahme hiervon bildeten militärische Gürtel wie der Balteus des Soldaten und das Cinctorium des Offiziers. Die Brust- und Leibriemen, mit denen Frauen ihre Kleidung bändigten, bestanden aus weichem Leder oder Stoff, besaßen jedoch keine Verschlüsse.



Mittelalter

Im Mittelalter kam dem Gürtel bei beiderlei Geschlecht eine zunehmende Haltefunktion zu. Darüber hinaus diente er häufig als Aufbewahrungsort für Waffen wie Schwerter oder Messer und wurde in diesem Zusammenhang als Wehrgehenk bzw. -gehänge bezeichnet. Außerdem galten Gürtel als Symbol körperlicher Kraft, ausgeübter Herrschaft oder ehelicher Treue. Je nach Verwendungszweck bestanden sie aus Leder oder kostbaren Stoffen und waren mit Stickereien oder angenähten Schmuckstücken verziert. Als unverzichtbarer Bestandteil fast jeden Gürtels galt eine sichtbar oder verborgen angebrachte Tasche, in der Kleinigkeiten und Münzen aufbewahrt wurden. Die heute als „typisch mittelalterlich“ geltenden und auf vielen Themenmärkten angebotenen Glöckchen sind eine Erscheinung des ausgehenden 14. Jahrhunderts. Sie erfüllten allerdings keinen modischen, sondern einen diskriminierenden Zweck: sowohl fahrendes Volk als auch schwer kranke Personen mussten durch weit hörbares Schellengerassel ihr Nahen ankündigen.



Neuzeit

Zwischen 1550 und 1600 wurde die bis dato übliche Gürteltasche oder Geldkatze zu klein für den Transport dessen, was man glaubte, immer bei sich haben zu müssen. Sie wurde durch einen kleinen Beutel ersetzt, der unter der Oberkleidung getragen wurde. Durch die sich weiter entwickelnde Schneiderkunst und die sich wandelnde Kleiderordnung waren auch Gürtel bald überflüssig und verschwanden beinahe spurlos aus dem öffentlichen Bild. An ihre Stelle traten als Zierrat Schärpen und als Halteapparate Korsetts, Mieder und Hosenträger. Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts eroberten sich Gürtel ihren Platz in der Modewelt zurück.